Mann Architekt Glasfaser-Tiefbau – Fortschritte in Deutschland

Glasfaser-Tiefbau – Fortschritte in Deutschland

Der Glasfaserausbau in Deutschland schreitet stetig voran. Immer mehr Kommunen, Städte und ländliche Regionen profitieren von schnellen Internetanschlüssen, die durch moderne Glasfasertechnologie ermöglicht werden. Ein zentraler Bestandteil dieses Ausbaus ist der Glasfaser-Tiefbau – das Verlegen der Leitungen unter der Erde.

Status quo: Wo steht Deutschland?

Deutschland galt lange als Nachzügler beim Glasfaserausbau. Während andere europäische Länder bereits früh flächendeckend auf Glasfaser gesetzt haben, dominierte hierzulande der Ausbau bestehender Kupfernetze (VDSL, Vectoring). Doch seit einigen Jahren nimmt der Tiefbau für Glasfaser massiv Fahrt auf.

Laut dem Breitbandatlas der Bundesregierung hatten Ende 2024 bereits rund 38 % der Haushalte Zugang zu einem Glasfaseranschluss (FTTH/B). Ziel ist es, bis 2030 flächendeckend Glasfaser bereitzustellen.

Fortschritte im Tiefbau: Moderne Verlegetechniken

Der klassische Tiefbau – mit dem Aufreißen von Straßen und Gehwegen – ist aufwendig, teuer und zeitintensiv. Deshalb setzen viele Bauunternehmen inzwischen auf innovative Verfahren, um den Ausbau schneller und effizienter zu gestalten:

  • Trenching: Schmale, wenige Zentimeter breite Gräben werden in Gehwege oder Straßenbeläge gefräst, um Leitungen zu verlegen. Das spart Zeit und Kosten.
  • Horizontalbohrtechnik: Besonders in sensiblen Bereichen, etwa unter Flüssen, Bahnlinien oder Straßen, kommen steuerbare Spülbohrungen zum Einsatz. Die Oberfläche bleibt dabei unberührt.
  • Pflugverfahren: In ländlichen Regionen ermöglicht ein Kabelpflug das Verlegen von Leitungen in nur einem Arbeitsgang – besonders effektiv auf freien Flächen.
  • Microtrenching: Eine noch schmalere Variante des Trenching, häufig genutzt in innerstädtischen Bereichen mit wenig Platz.

Herausforderungen im Glasfaser-Tiefbau

Trotz der Fortschritte gibt es weiterhin Hürden:

  • Fachkräftemangel: Es fehlt an qualifizierten Tiefbauern und Spezialisten für Glasfasertechnik.
  • Genehmigungsverfahren: Lange Wartezeiten bei Bau- und Straßenverkehrsämtern verzögern Projekte.
  • Regionale Unterschiede: Während Ballungsräume bereits gut versorgt sind, hinken viele ländliche Regionen noch hinterher.

Fazit: Tempo zieht an, Herausforderungen bleiben

Der Glasfaser-Tiefbau ist ein zentraler Baustein für die digitale Zukunft Deutschlands. Dank neuer Verlegetechniken, mehr Investitionen und politischer Förderung kommt der Ausbau spürbar schneller voran. Dennoch bleibt es eine Mammutaufgabe, das gesamte Land flächendeckend mit Glasfaser zu versorgen.

Ausblick:

Mit dem weiteren Einsatz von Digitalisierung im Bauwesen, vereinfachten Genehmigungsverfahren und dem verstärkten Einsatz alternativer Verlegemethoden könnten die Ausbauziele schneller erreicht werden, als es vor wenigen Jahren noch realistisch erschien.