Wärmepumpen sind nicht nur zum Heizen da – sie können auch zum Kühlen genutzt werden! Gerade in modernen, energieeffizienten Gebäuden ist diese Funktion eine clevere Alternative zur klassischen Klimaanlage. Doch wie funktioniert das genau?
1. Arten der Kühlung mit einer Wärmepumpe
Es gibt zwei Hauptmethoden, mit denen eine Wärmepumpe kühlen kann:
Passive Kühlung (Natural Cooling)
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Funktioniert mit einer Sole-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpe
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Die natürliche Kälte aus dem Erdreich oder Grundwasser wird genutzt, um das Haus abzukühlen
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Sehr energieeffizient, da nur die Umwälzpumpe Strom verbraucht
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Ideal für Fußboden- oder Wandheizungen
Aktive Kühlung (Reversed Cycle Cooling)
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Funktioniert mit einer Luft-Wasser- oder Luft-Luft-Wärmepumpe
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Die Wärmepumpe arbeitet wie eine Klimaanlage, indem sie den Kältekreislauf umkehrt
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Kann mit Fußbodenheizung oder Gebläsekonvektoren kombiniert werden
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Höherer Energieverbrauch als passive Kühlung, aber sehr effektiv
2. Voraussetzungen für eine effiziente Kühlung
- Flächenkühlung bevorzugen: Eine Fußboden-, Wand- oder Deckenheizung eignet sich besser zur Kühlung als herkömmliche Heizkörper, da sie großflächig arbeiten und Kondensation verhindern.
- Gebläsekonvektoren nutzen: Falls keine Flächenkühlung vorhanden ist, können spezielle Gebläsekonvektoren (ähnlich Klimaanlagen) helfen, die kühle Luft effizient zu verteilen.
- Gute Gebäudedämmung: Eine Wärmepumpe kann effektiver kühlen, wenn das Haus gut isoliert ist und Sonneneinstrahlung reduziert wird (z. B. durch Jalousien oder spezielle Fensterfolien).
3. Wie gut funktioniert das in heißen Sommern?
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Passive Kühlung reicht in gemäßigten Klimazonen oft aus, um das Haus um ca. 3-5 °C abzukühlen.
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Bei extrem heißen Temperaturen kann die aktive Kühlung eine zusätzliche Lösung sein, insbesondere wenn die Außentemperaturen über längere Zeit hoch bleiben.
Fazit: Wärmepumpe als Klimaanlagen-Ersatz?
Ja, aber mit Einschränkungen! Passive Kühlung ist sehr energieeffizient, aber weniger leistungsstark. Wer eine leistungsfähigere Lösung braucht, kann die Wärmepumpe aktiv umschalten – das verbraucht jedoch mehr Strom. In Kombination mit einer guten Gebäudedämmung und intelligenter Beschattung kann eine Wärmepumpe eine nachhaltige Alternative zur klassischen Klimaanlage sein.