Dusche Duschkopf Duschbrause Die Dusche - Vom Volksbad zum häuslichen Standard

Die Dusche – Vom Volksbad zum häuslichen Standard

 

Die Dusche im Haushalt

 

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen Badezimmer in gehobener städtischer Wohnlage in Mode. Damals waren private Badezimmer für das durchschnittliche deutsche und österreichische Publikum noch purer Luxus. Für einen Teil der Bevölkerung wurden allerdings schon Ende des 19. Jahrhunderts Dusch- und Wannenbäder, die Volksbäder erreichtet.

In Wien und München wurden sie spöttisch auch als Tröpferlbäder bezeichnet, da wegen zu geringer Tankkapazität die Brausen nur tröpfelten. Der Erfinder Hans Grohe (1871 – 1955) aus Luckenwalde bei Berlin erkannte im Schwarzwald nach 1901 die Dusche als preisgünstige Alternative zu den luxuriösen Badewannen und entwickelte daraus bald Metallwarenprodukte für den privaten Sanitärbereich.

In den folgenden Jahrzehnten wurde die Weiterentwicklung der Brause, wie sie damals meist noch genannt wurde, vorangetrieben. Seitdem haben neuen Ideen aus dem Schwarzwald die weltweite Entstehung der Duschkultur entscheidend mitgeprägt. Ab 1928 wurde die Handbrause als komfortable Alternative zur damals noch üblichen Kopfbrause populär.

Man konnte ab da wassersparend in der Wanne duschen. 1953 kam eine bahnbrechende Erfindung, die Brausestange, zur Handbrause hinzu. Erstmals war es möglich, die Handbrause in beliebiger Höhe zu montieren. Heute ist es der Standard in Badezimmern auf der ganzen Welt. 1953 war es ein Geniestreich.

 

Die moderne Duscharmatur

 

Zum Siegeszug der Duschstange gehörte aber auch die amerikanische Erfindung der Einhebelmischbatterie des Multitalents Alfred M. Moen (1917 – 2001).

Als er sich 1937 an einem üblichen Zweiknopf-Wasserhahn die Hände fast verbrühte, suchte er nach einer Lösung, die er in 40ern fand. 1947 wurde die Einhebelarmatur erstmals industriell hergestellt und fand im amerikanischen Post-War-Boom schnell Verbreitung, wie auch im deutschen Bauboom ab den 50er Jahren.

 

Der Quantensprung – die thermostatische Duscharmatur

 

Die Einhebelarmatur, bzw. die Einknopfarmatur brachte einen gewaltigen Komfort, muss aber vor allem in der Dusche bei der Bedienung nachgeregelt werden. Denn zu Beginn der Nutzung ist das Warmwasser noch abgekühlt und das Kaltwasser noch leicht erwärmt.

Die genaue Genese der thermostatischen Armatur ist nicht nachvollziehbar, aber das Prinzip ist einleuchtend. Es erlaubt eine konstante Auslauftemperatur des Mischwassers, unabhängig von der Temperatur und weitgehend unabhängig vom Druck der Wasserzuleitungen. Thermoelemente verschiedener Technologie halten die eingestellte Temperatur in der Mischkammer aufrecht.

 

Qualität zwischen Optik und Langlebigkeit

 

Die Preisempfehlungen beginnen für Duscharmaturen bei Hausmarken der Baumärkte unter 50 Euro, können bei Design-Objekten der Markenhersteller und Marktführer die 500Euro-Marke übersteigen. Wo sich die innere Qualität der Produkte auszahlt, ist schwer abzuschätzen, da auch die Expertise von Installateuren von Vorlieben und Einkaufsbedingungen beeinflusst werden.

Im Privatsektor dürfte die mittlere Qualität von Markenherstellern bei der durchschnittlichen Nutzung lange ausreichend sein. Anders sieht es im professionellen Bereich aus, in öffentlichen Bädern, Umkleiden von Saunen, Sportvereinen, Wellness-Einrichtungen u. ä.

In öffentlich genutzten Sanitärräumen sind die Duscharmaturen außergewöhnlichen Beanspruchungen ausgesetzt, die nicht mit häuslichen Ansprüchen an die Sanitärinstallation verglichen werden kann. Funktionalität, Hygiene und Langlebigkeit müssen dem Design untergeordnet sein, müssen ihm aber nicht widersprechen. Auch interessant: Runddusche oder Eckdusche?

 

Praxisanforderungen im öffentlichen Bereich

 

Spitzenhersteller bieten Einbauelemente an, die als Unterputzarmaturen den Anforderungen an hygienische und kinderleicht bedienbare Duschen mehr als gerecht werden. Hierbei handelt es sich um Bauelemente mit Thermostat, die in einem praktisch unverwüstlichen Gehäuse aus Edelstahl eingebaut wurden.

Abhängig von der technischen Ausführung können diese sowohl händisch als auch sensorgestützt bedient werden. Sie sind daneben nicht vor Vandalismus geschützt und verkalkungsarm, sondern sorgen auch automatisch für einen Schutz vor Verbrühungen oder Kälteschock bei technischen Störungen der Warmwasserzuführung. Zusätzlich verfügen sie über eine Abschaltfunktion, um einem übermäßigen Verbrauch von Wasser vorzubeugen.

Hochwertige Duscharmaturen haben auch in privaten Haushalten Einzug gehalten. Dies trifft vor allem dann zu, wenn eine Home-Sauna oder ein gehobener Poolbereich zum Wohnbereich gehören. Die dafür nötigen Installationen können auch von den professionellen Produkten profitieren.