Hausstauballergie

Allergiker leiden an einer Überempfindlichkeit des körpereigenen Immunsystems. Das Immunsystem eines gesunden Menschen reagiert auf Bakterien, Viren und andere Fremdkörper. Harmlose Substanzen, die im Normalfall keine Bedrohung sind, werden durch das Immunsystem nicht angegriffen. Bei einem Allergiker ist dies anders. Tierhaare, Blütenpollen, verschiedene Lebensmittel und auch Hausstaub, der eingeatmet wird, werden durch den Körper als Bedrohung empfunden, so dass das Immunsystem mit einer Abwehrreaktion auf diese Stoffe reagiert.

Dies äußert sich dann durch Schnupfen, Tränen der Augen, rote Augen oder brennende Augen. Niesanfälle sind sehr häufig insbesondere in den Morgenstunden zu beobachten. Wird einer Hausstauballergie nicht ausreichend behandelt, dann kann auch eine asthmatische Reaktion auftreten. Die Symptome der Allergie verlagern sich in die Bronchien (untere Atemwege). Man nennt dies Etagenwechsel.

 

 

Woher kommt die Hausstauballergie?

 

Die Hausstauballergie wird nicht durch den Hausstaub selbst ausgelöst, sondern durch den Kot von Hausstaubmilben, der sich mit dem Hausstaub verbindet, wenn er trocknet und zerfällt. Hausstaubmilben finden sich in jeder menschlichen Behausung, sei es Haus oder Wohnung. Da Hausstaubmilben eine hohe Luftfeuchtigkeit von über 75 % und eine Temperatur von 25 °C bis 30 °C bevorzugen, findet man sie besonders häufig in Matratzen, Kopfkissen und Decken, aber auch in Teppichen mit hohem Flor oder Polstergarnituren.

Der schlafende Mensch wärmt sein Bett auf etwa diese Temperatur an und gleichzeitig verliert er im Schlaf über den Schweiß und die Feuchtigkeit im Atem sehr viel Wasser, sodass insbesondere in den frühen Morgenstunden eine hohe Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer herrscht. Selbst durch ein offenes Fenster in der Nacht lässt sich eine hohe Luftfeuchtigkeit in der Matratze aufgrund des Schweißes nicht vermeiden.

Hausstaubmilben ernähren sich darüber hinaus von menschlichen Hautschuppen, von denen jeder Mensch rund ein bis 2 g pro Tag verliert. Kranke Menschen, wie zum Beispiel Patienten mit Neurodermitis oder Schuppenflechte, verlieren noch viel mehr Hautschuppen. Dummerweise sind genau diese Menschen dann auch oft mit einer Vielzahl von Allergien bestraft.

 

Die Therapie einer Hausstauballergie

 

Leider kann man die Hausstaubmilben nicht endgültig bekämpfen und aus dem Haus entfernen. Daher ist die beste Therapie gegen eine Hausstauballergie die Vermeidung der Milben und des Milbenkotes. Hierzu gibt es einige wichtige Ratschläge:

 

Milbenspray

 

In Apotheken oder im Internet gibt es verschiedene Sprays gegen Hausstaubmilben. Diese sind allerdings nicht in der Lage Hausstaubmilben komplett abzutöten, dennoch wird aufgrund der Wirkweise die Population deutlich gemindert.

 

Das richtige Bettzeug

 

Kopfkissen und Decken sollten in jedem Fall bei 95 °C waschbar sein und auch regelmäßig gewaschen werden. Die Matratze sollte mit milbenundurchlässigen Bezügen ausgestattet werden. Diese sogenannten Encasings lassen keine Milben oder Milbenkot hindurch.

 

Luftreiniger

 

Im Handel gibt es Luftreiniger, die in der Lage sind auch Allergene aus der Luft zu filtern. In wieweit diese Luftreiniger tatsächlich die Lebensqualität bessern, ist noch nicht endgültig geklärt, aber sicherlich einen Versuch wert.

 

Staubsauger mit speziellem Filter

 

Der Fachhandel bietet Staubsauger mit speziellen Allergiefiltern an. Diese sogenannten HEPA-Filter (Hinweis: es gibt auch andere) filtern beim Staubsaugen auch die Allergene heraus.

 

Häufiges Lüften

 

Insbesondere für das Schlafzimmer ist häufiges Lüften ein Muss. Hierbei sollten Kopfkissen und Decken vom Bett entfernt werden, damit die Matratze „atmen“ kann. Die Luftfeuchtigkeit wird verringert, den Milben wird die Vermehrung erschwert.

 

Immuntherapie

 

Über eine Hypersensibilisierung soll die Reaktion des Immunsystems auf ungefährliche Stoffe eingedämmt werden. Bekannt ist die Immuntherapie unter anderem bei Heuschnupfen, hilft aber auch bei Hausstauballergien. Man kann die Immuntherapie in Form von Spritzen oder Tropfen bzw. Tabletten durchführen.

Im Prinzip werden dem Körper genau die Allergene, auf die er reagiert, in minimalster Dosis zugeführt und die Menge von Behandlung zu Behandlung gesteigert. Das Ganze geht über einen Zeitraum von ein bis drei Jahren. Der Körper gewöhnt sich in der Regel in dieser langen Zeit an die Allergene und es kommt zu einer Besserung.

 

Zusammenfassung

 

Auch wenn eine Hausstauballergie nicht heilbar ist, so gibt es doch eine Menge Maßnahmen, die gegen die Symptome helfen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine geeignete Therapie, wobei sie die meisten der hier vorgestellten Punkte durchaus problemlos sofort selbst durchführen können.